Deward
Version: 6.83d
Dewarding (dt. etwa "entwarden") bezeichnet das gezielte Aufdecken gegnerischer . Es ist eine fortgeschrittene Taktik der indirekten Kriegsführung in DotA. Sie ist essenziell, denn sie kann vor allem auf höherem Spielniveau spielentscheidend sein.
Was ist Dewarding?
Dewarding ist das Gegenteil von Warding: Man versucht, gegnerische Observer Wards aufzuspüren und meist zu zerstören, um dem Gegner Vision und damit Mapcontrol zu entreißen.
Möglichkeiten zum Dewarding
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um aufzuspüren, doch einige davon werden häufiger genutzt als andere. Deshalb ist die folgende Auflistung nach Relevanz geordnet und beginnt bei der gängigsten Methode. Vorweg soll noch gesagt werden, dass das Aufdecken gegnerischer Wards immer eine Form von Truesight erfordert!
Böse Vorahnung: Wurden wir gesehen?
Auch wenn der Kauf bspw. von für einige erfahrene Supporter-Spieler zur Standardspielweise gehört, so steht vor einer möglichen Investition in "Deward-Items" doch oft ein böser Verdacht: Weiß der Gegner im Voraus, was wir vorhaben? Warum zieht sich der Gegner plötzlich zurück, obwohl er uns doch nicht sehen kann? Woher wusste der Gegner, dass ich auf der Klippe oder hinter den Bäumen stand, bevor er mich angriff? Warum kommen die Gegner schnurstracks auf das Creepcamp zu, das ich gerade abfarme? Mit einer gewissen Spielerfahrung kann man dann fast sicher sagen: Der Gegner hatte aufgestellt und wusste deshalb, was los war. Um dem Gegner diesen Vorteil zu nehmen, gibt es einige Optionen, die nun folgen.
Aufstellen von Sentrys
Dem Aufstellen normaler Wards ähnlich ist das Setzen von : Man kauft sich einen Stapel von zwei Wards für 200 , geht zu der Stelle, an der man den gegnerischen vermutet, stellt den Sentry daneben und deckt damit hoffentlich den Lumisch, den Übeltäter, auf. Manchmal ist das Mitführen eines nötig, um höhergelegene Stellen (Upchokes) einsehen zu können. Und nun? Als Nahkämpfer hat man mit Wards, die auf Klippen stehen, seine Probleme, wenn man nicht gerade ein bei der Hand hat, mit dem man einen Ward in zwei Schlägen zerstören kann.
Wenn man als Nahkämpfer den Ward nicht erreichen kann, so hilft manchmal nur das Herbeiholen von Fernkampfhelden, die den Ward zerstören (der bis dahin hoffentlich nicht schon von selbst "ausgelaufen" ist oder von seinem Team inzwischen verteidigt wird).
Hat man also letztendlich einen Gegnerward ertappt und unschädlich gemacht, bekommt man als Belohnung ein Kopfgeld von 50 , was zumindest ein wenig für die getätigte Investition (200 , ein Steckplatz im Inventar, Zeit, Nerven, eventuell Kuru, der in Beschlag genommen wurde; Feind, der einen die ganze Zeit dabei sieht) entschädigt.
Tragen eines Gems
Für das Aufspüren von allein kauft man ihn in der Regel nicht, aber er ist superpraktisch dafür: Der Gem of Truesight. Er kostet zwar 900 , dafür braucht man allerdings keine Sentrys mehr kaufen oder sich Gedanken machen, wo man diese aufstellt. Trotzdem sollte man bedenken, dass man höhergelegene Wards immer noch nicht sehen kann und deswegen manchmal etwas "Fliegendes" dabei haben sollte, um wirklich sicher sein zu können, dass da oben nichts draufsteht. Außerdem ist zu beachten, dass ein einen zur Zielscheibe macht, denn der Gegner würde ihn nur allzu gern erobern und für seine Zwecke nutzen!
Necronomicon
Auch hier wird man wohl kaum das bis Stufe 3 ausbauen, nur um damit zu dewarden. Wenn man es aber einmal hat, kann man den kleinen blauen Krieger mit der Truesight ruhig mal losschicken, um die gängigen Wardpunkte abzuklappern. Praktischerweise schickt man gleich den Fernkämpfer-Summon mit dazu, damit dieser die Beute erledigen kann.
Zeus
Der wohl beste Dewarder ist Zeus, und er sollte seinen Job auch ernstnehmen: Mit seiner Fähigkeit Lightning Bolt kann er Gebiete mit Truesight aufdecken und als Fernkämpfer eventuelle Fundstücke gleich entsorgen. Kostet halt nur ein wenig .
Weitere Tipps für das Dewarden
Sich an den "Augen" des Feindes vergreifen zu wollen, ist potentiell gefährlich, denn der Gegner wird seine Wards verteidigen wollen oder nutzt diese vielleicht sogar als Köder. Vor allem bei Gegnerhelden mit hoher Mobilität (bspw. ) oder Unsichtbarkeit (bspw. ) sollte man (zumal als Supporter) nicht einfach allein zu einem vermeintlichen Wardpunkt des Gegners hinspazieren und sich dort "zu schaffen" machen, sonst leitet man sehr schnell seine eigene Respawn-Zeit ein.
Sicherer kann man dewarden, wenn
- das gegnerische Team dezimiert ist,
- man von einem Verbündeten begleitet wird,
- man Escape-Möglichkeiten besitzt,
- man einen aktiviert, da man so zumindest von normalen nicht gesehen wird.
Profitipp: Hat man im Team, kann dieser sein auf euch wirken, bevor ihr dewardet, und euch im Notfall sofort zurückholen. Das gibt einem für 8 Sekunden eine hohe Überlebenschance und ist vor allem effektiv, wenn man ein besitzt.
Gleichzeitiges Dewarding und Warding?
Es scheint naheliegend, den gegnerischen Wardpunkt nicht nur zu entfernen (Dewarding), sondern ihn auch gleich zu einem eigenen Wardpunkt zu machen. Sprich, man setzt sowohl als auch gleichzeitig. Allerdings ist dieses Vorgehen zweischneidig, wie die folgende Tabelle aufzeigt:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
(1) Man ist sowieso einmal vor Ort, war vorher wahrscheinlich einkaufen oder hat den Kuru in Bewegung gehabt, also lohnt sich die Angelegenheit mehr.
(2) Der Gegner verliert Sicht über einen wichtigen Punkt, man selbst erlangt gleichzeitig Sicht darüber. (3) Der hilft gegebenenfalls auch beim Aufdecken des gegnerischen Wards. |
(1) Man benötigt mehr Gold und zwei Inventarplätze, um und setzen zu können.
(2) Der Feind sieht, was ihr tut und kann erahnen, dass nun ein "Doppelward" gesetzt wird. Das führt dazu, dass der Gegner (a) den Wardpunkt erneut einnehmen will, oder (b) ignoriert/umgeht. In beiden Fällen kann der von uns gesetzte Ward seinen Zweck nicht erfüllen, nämlich den Feind unbemerkt zu beobachten. (3) Die gegnerische Wardposition wird für euch kaum so nützlich sein wie für den Gegner, weshalb es sinnvoller wäre, einen anderen Wardpunkt zu wählen, als exakt diesen. |