Guide für DotA-Videos

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Einleitung

Sehr oft sieht man schlechte DotA-Videos auf Youtube, wobei das bei der Qualität dort auch kein Wunder ist^^

Nachdem ich selbst ein mehr oder weniger erfolgreiches DotA-Video gemacht habe (zu sehen auf Youtube) , möchte ich hier gerne ein paar grundlegende Tipps und Links geben, damit auch Leute, die vielleicht ihr erstes Video machen möchten, sich ein bisschen besser zurechtfinden können.

Programme

Programme Basics

Diese Programme braucht jeder, der ein einigermaßen ordentliches DotA-Video abliefern will.

Replayseeker

Replay Seeker ist ein Programm, dass es einem ermöglicht, auch ausgetabbt und mit voller Geschwindigkeit Replays bis zur gewünschten Stelle vorzuspulen, sehr zu empfehlen, da man in dieser Zeit auch noch andere Dinge erledigen kann.

Aufnahme

Das verbreiteste Programm zur Aufnahme der Ingame-Szenen ist sicher Fraps. Allerdings gibt es mit Gamecam und Camtasia Studio auch Alternativen, deren Leistungsfähigkeit ich allerdings nicht persönlich einschätzen kann.

Videoschnitt

Hier ist das meistgenutzte Programm Sony Vegas Pro, allerdings kann man hier auch Adobe Premiere Pro in Betracht ziehen, da es, wenn man einen sehr professionellen Anspruch hat, besser zu den 'Programme Specials' harmoniert.

Videokonvertierer

Die Wahl des Videocodecs ist bei Videos eine sehr wichtiges Kriterium für die Qualität des Videos und dessen in Anspruch genommenen Speicherplatz. Dies gilt natürlich NICHT bei Youtube, sondern nur bei extra Downloads. Deshalb möchte ich hier eine kurze Zusammenfassung über die wichtigsten Videocodecs geben:

  • WMV - Windows Media Video: Dies ist ein Videocodec von Microsoft und das ist auch der Grund, warum man ihn eher nicht nehmen sollte, da ihn viele DVD-Spieler und andere Betriebssystem nicht laufen lassen. Mit den nachfolgenden offenen Standards ist man immer besser bedient:
  • DivX - dies ist der große Player von vor 5 Jahren, als DivX groß auf den Markt kam und bekannt wurde. Leider ist dieser Codec gegenüber h.264 klar unterlegen. Vorteil ist aber, dass viele Standalone-Player diesen Codec verstehen können.
  • Xvid - Dies ist die Opensource-Variante des DivX-Codecs und dieser wird imo sogar öfter als DivX selbst verwendet, leider ist die Marktdurchdringung bei Standalone-Playern hier nicht so hoch.
  • h.264 - Dieser Codec wird derzeit auf Bluray verwendet und ist DivX und Xvid in Sachen Qualität/Platz klar überlegen. Er braucht zwar etwas mehr Rechenleistung zum Abspielen der Videos, dies sollte aber bei den heutigen Rechnern nicht das große Problem darstellen. Wenn man diesen Codec verwendet, so sollte man immer eine Readme hinzufügen, damit sich Leute diesen Codec manuell herunterladen können, da er nicht überall installiert sein dürfte. Ein Verweis auf den VLC-Player könnte hier ausreichend sein, da er fast alle nötigen Codecs in sich vereint.

So, am besten wäre natürlich, wenn ihr gleich in eurem Videobearbeitungsprogramm den richtigen Codec einlegen könntet, da dies aber nicht immer möglich ist, könnte euch noch die Möglichkeit übrig bleiben, euren Film unkomprimiert zu rendern, was aber viel Festplattenplatz benötigt und ihn dann umzuwandeln. Andere Alternativen wären noch die MPEG-Codecs, in denen ihr euren Film zuerst rendert.

Zum Konvertieren in DivX oder Xvid empfehle ich das Programm AutoGK, da es sehr einfach zu bedienen ist. Für Rendern von h.264 Videos empfehle ich das Programm MeGUI, welches aber nur Ausgangsmaterial in MPEG, umkomprimiertes AVI und anderen weniger verbreiteten Videoformaten annimmt, darauf sollte geachtet werden, am besten vorher mit kleinen Filmschnipseln das Rendern des eigenen Films von Anfang bis Ende testen und dann erst die gesamte Länge rendern. Die Filme mit MeGUI werden mit dem freien Kodierer x264 erstellt.

Ein kleines Fazit: Qualität bei gleicher Dateigröße: h.264>DivX,Xvid>MPEG benötigte Rechenleistung: h.264>DivX,Xvid>MPEG Verbreitung: MPEG>DivX>Xvid>h.264

Programme Specials

Diese Programme sind schon für den erweiterten Gebrauch zu sehen. Die Einarbeitungszeit ist nicht unerheblich und ein ansprechendes Ergebnis braucht meist mehrere Wochen.

Adobe Photoshop

Nicht wirklich sinnvoll für ein DotA-Video, allerdings kann man es gebrauchen, wenn man wie in DCE Highlights 2 Texturen erstellt, die dann die schwarzen Balken ersetzen oder Startscreens braucht, wie es in 'The Art of DotA vol.2' zu sehen ist.

Adobe After Effects

Dieses Programm nutzt man hauptsächlich zum Einfügen von Effekten. Solange man nicht nur einzelne Masken über Szenen legt, ist die Bedienung dieses Programms schon deutlich über dem Anfängerniveau. Hauptsächlich wird es in DotA-Videos zum Erstellen von interessanten Intros und Outros genutzt, wie es zum Beispiel in meinem DotA-Video der Fall ist. Ansonsten habe ich After Effects noch nicht in Ingame-Szenen gesehen, was für mögliche Potenziale aber in diesem Programm stecken, kann man in vielen Offtopic-Youtube-Videos sehen. Wenn man mit diesem Programm anfangen möchte, dann sind Vorkenntnisse in Photoshop sicher nicht verkehrt, da es diesem doch in gewissen Teilen ähnelt.

3D-Programme

3D-Programme sind die Königsprogramme unter den DotA-Videos und nur für Blockbuster-Produktionen wie 'Endless Story' zu gebrauchen. In diesem Video springt ja bekanntlich der Skeleton-King aus dem Buch und noch andere Späße, aber ich denke das die Benutzung für den kleinen Videomacher schier unmöglich erscheint, da man das sicher nur nach monatelanger Arbeit hinbekommt. Eher realistisch wird die Erstellung eines 3D-Intros sein, wie es in 'DCE Highlights 1' und 'DCE Highlights 2' am Anfang zu sehen ist. Als Programm wurde jeweils 3ds Max benutzt, allerdings gibt es auch noch andere Programme wie z.B. Cinema 4D.

Hinweise und Tipps

Zuerst möchte ich hier auf einen Guide aus dem DotA-Allstars-Forum verweisen, der bereits einige Tipps für DotA-Spieler gibt. Am interessantesten dürfte der Trick sein, bei einem schlechten PC die Aufnahmegeschwindigkeit auf 1/2 zu setzen und die Szenen dann in Vegas doppelt so schnell ablaufen zu lassen und sie dadurch wieder auf die konstanten 30 fps zu bekommen. Man kann das ganze aber auch noch auf die Spitze treiben, indem man mit Replay Seeker die Abspielgeschwindigkeit auf 1/3 setzt und dann später in Vegas beschleunigt. Theoretisch würden dann 10 fps in der Aufnahme reichen, um letztendlich noch ein flüssiges Bild herauszubekommen.

Qualitätsmaßstäbe

Viele DotA-Video-Junkies freuen sich, wenn sie ein qualitativ hochwertiges Movie vorgesetzt bekommen. Das bedeutet, man sollte einen Upload anbieten, der besser als das von Youtube aussieht. Das bedeutet hochwertige Musik mit einer Auflösung von mindestens 640 Pixeln in der Breite und guten Grafikeinstellungen. Als Uploadpage gibt es derzeit entweder Filefront oder Rapidshare. Während Filefront für Free-User mit einer hohen Bandbreite glänzt, ist der Nachteil, dass hier ziemlich schnell Löschanträge gestellt werden, die bei Nichtbeachten sehr schnell zur Löschung des Videos führen können. Bei Rapidshare dagegen wird das Video erst nach 90 Tagen ohne Download gelöscht, und mal ganz ehrlich, wessen Video 90 Tage lang nicht heruntergelade wurde, ist es auch nicht Wert ;) . Die Nachteile des langsameren Video-Downloads für Free-User bei Rapidshare werden die meisten aber trotzdem nicht abschrecken, solch ein Video runterzuladen. Der Upload sollte bei größeren Videos in Splitarchiven erfolgen.

Was die Größe von Videos angeht, finde ich, dass eine Breite von 800 Pixeln bei der Grafik von Warcraft3 völlig ausreichend ist, man kann aber auch mit 1024 oder 1280 Pixeln Breite in den HD-Bereich gehen, aber wie gesagt, es kommt auch immer darauf an, was die eigene Hardware zu leisten imstande ist. Um das auszutesten nimmt man die Szene seines Videos, in dem die meisten Effekte genutzt werden und testet, welche Auflösung und Grafik die Hardware noch verträgt. In meinem DotA-Video habe ich z.B. die Zauber-Details und die Beleuchtung nur auf Mittel gestellt, da diese überproportional die Framerate verringert haben.

Wenn man sein Video mit mehreren Programmen wie Vegas, After Effects oder ähnliches behandelt, sollte man darauf achten, dass Auflösung sowie Framerate vom Anfang bis zum Schluss die selben Eigenschaften besitzen, da sonst unschöne Qualitätsverluste auftreten können. Auch sollte man alle Zwischenergebnisse immer unkomprimiert rendern, da sonst auch wieder Qualitätsverluste auftreten können. Als Framereate ist der Standard 30fps, aber ich denke, auch ein Produzieren eines Videos mit 25 fps wäre akzeptabel. Was dem entgegenspricht ist die heutige Framerate von 60 fps eines jeden TFT oder Fernsehers, weshalb ich immer 30 fps nehmen würde, da dies zumindest theoretisch besser passt, ob man es praktisch merkt, sei einmal dahingestellt.

Die Endauflösung des Videos würde ich immer in der Höhe beschneiden, da man das obere sowie untere Ende des Bildschirms immer ausschneiden sollte. Die normale Auflösung von Warcraft liegt bei 4:3, durch eine Beschneidung des Bildschirms kann man sein Bildschirmverhältnis aber mindestens auf 16:9 beschneiden (In meinem Video mit 800*368 auf 16:7,3). Der Vorteil ist eindeutig: Es gibt keinen Informationsverlust, da man sowieso nur 'schwarze Balken' abschneidet, aber für die verbreiteten Monitore und Fernseher in Widescreen-Auflösung können DotA-Movies auch auf dem vollen Bildschirm abgespielt werden. Wenn man ein 100 000 Zuschauer-Video auf Youtube einstellt, könnte schon durchaus jemand auf solche Ideen kommen^^

Allgemeine Vegas Tipps

Must-See

Leute, die DotA-Videos machen wollen, müssen folgende Videos unbedingt gesehen haben:

Wie man sehen kann, sind die Videos in ihrer Aufmachung teilweise grundverschieden, aber doch jedes in einer anderen Weise erfolgreich. Im Prinzip gibt es 3 verschiedene Arten von erfolgreichen DotA-Videos:

Videos mit Handlung

Diese Videos nutzen oft die englischen Texte der DotA-Charaktere um daraus eine Geschichte zu machen. Ich werde mich nicht weiter dazu äußern, da es eher eine kleine Sparte ist.

Skillvideos

Diese Videos sollen möglichst Szenen zeigen, wo der Skill besonders hoch ist. Die Effekte sind dezent gesetzt und nicht überladend. Für den normalen Videomacher sind diese Videos nur schwer zu machen, da er meist nur wenig richtig gute Szenen zur Verfügung hat. Solange man auch nur Publics spielt ist die Chance, an gute Szenen zu kommen gleich Null. Gute Szenen könnte man entweder in Clanwars oder in Inhouses sammeln, aber selbst da wird man auf die Hilfe anderer, am besten einer Community, angewiesen sein.

Sehr schön sind für solche Videos auch "Never-Seen-Before-in-a-Vid" Szenen wie ein Fatal Bonds auf Roshan oder ähnliche Sachen.

Effektvideos

Diese Videos punkten nicht unbedingt durch skillige Szenen, sondern eine schnelle und frische Aufmachung mit vielen Effekten. Man kann fast sagen, die Auswahl der Szenen ist schnell gemacht, da in der Regel sowieso unwichtig. Eine fetzige Musik, die entsprechenden Effekte und eine sehr starke Bindung von Musik, Effekten und Video ist hier aber sehr wichtig.

Szenenauswahl

In einem guten DotA-Movie sollte immer eine ausgeglichene Masse an Escape, Mindgames, Teamkampf und auch der ein oder anderen LOL-Szene sein. Sehr gut ist das für mich in The Art of DotA 1 umgesetzt. In einem DotA-Movie sollten immer möglichst unterschiedliche Helden zu sehen sein, da nichts langweiliger ist, als nur Pudge und PotM zu sehen. Womit wir gleich zum nächsten Problem kommen: No-go-Szenen: Nichts ist langweiliger, als in einem Video immer nur Lucky-Potm-Pfeile oder Butcher-Blind-Hooks zu sehen, da sie einfach nur Luck sind. Natürlich freut man sich diebisch, wenn einem mal eine solche lucky-blind-AoE-Szene gelingt, aber in einem Video hat so eine Szene nichts verloren. Negativbeispiel für so etwas ist dieses Video. Wobei man aber sagen muss, dass Helden wie Butcher und Potm sowieso schon sehr ausgelutscht sind. Den einzig guten PotM-Pfeil habe ich in DCE Highlights gesehen, als damit ein Obsidian im Wald getroffen wurde. Die Kombination mit der Musik und das intuitive Schießen in den Wald haben hier aber die Szene gerettet, was sie ein bisschen besonders gemacht hat. Ansonsten sollten die lucky Blind-Szenen nur sehr spärlich in einem Video eingesetzt werden.

Allgemein sollte man immer aufpassen, dass in den Szenen die Gegner nicht zu dämlich reagieren oder sinnlose Itembuilds haben wie Lifesteal auf Techies. Man sollte sich immer genau fragen, wenn ich jetzt der geownte wäre, was wäre das schlauste gewesen und habe ich alle mir zur Verfügung stehenden Mittel genommen. Natürlich ist keine Szene perfekt und von Fehlern leben auch DotA-Movies, aber sie sollten nicht zu offensichtlich sein, wenn es nicht gerade die Absicht des Videos ist.

Musik

Ja, zufrieden stellen kann man sowieso niemand, allerdings sollte man meiner Meinung nach 'unique'-Musik benutzen, die bisher in keinem guten DotA-Video zu sehen ist. Sollte man mehrere Musikstücke nehmen, dann sollte wenigstens das Genre gleich bleiben, so kann man wenigstens eine Zielgruppe zufrieden stellen.

Die Abstimmung von Musik und Szenen ist wohl die höchste Kunst. Die Musikauswahl bei meinem Video beruhte hauptsächlich auf dem Songtext und der daraus resultierenden möglichen Verwertbarkeit bei einer Kombination mit den Szenen. Noch besser gesagt, ich habe meine Szenen nach der Musik ausgewählt. Natürlich habe auch ich gewusst, dass der Lich, der das Necronomicon lasthittet und der Slithereen Guard, der das KotL-Ulti nicht tot macht, abgrundtief dämlich sind, aber es hat in dem Falle einfach 1000% zum Songtext gepasst.

Hier stellt sich halt die Frage, ob man lieber ein 'Kunstwerk' machen will, oder ob man lieber auf den 'Fame' aus ist (viele views+gute bewertung auf youtube). Von der deutschen Community wurde ich für das Video für die noobigen Szenen und die Musik geflamt, was mich aber auch nicht wundert, da man die Intention des Videos nicht verstehen kann, wenn man kein Englisch kann. Aus dem englischen Forum habe ich dafür wesentlich weniger Flames bekommen. Ich muss sagen, dass dieser Teil meines Vids sehr experimental war, ich habe so etwas in verminderter Form mit 'noobigen' Szenen bereits in DCE Highlights 2 gesehen, aber ich habe es wohl ein bisschen überstrapaziert und es wollte keiner mehr sehen. Noch einmal würde ich es nicht machen, da ich es auch nicht so richtig durchgezogen habe, ist aber auch sehr schwer, wenn man songtext+beat+szene+effekte unter einen Hut bekommen möchte, wie gesagt, sehr meisterhafte Disziplin.